F wie Filmwelt
Eine Übersicht:
• Ein großer Name in der tschechischen Filmwelt ist der tschechisch-US- amerikanische Regisseur und zweifache Oscar-Preisträger Miloš Forman. Zu seinen Filmproduktionen gehören „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975), „Hair“ (1979), „Amadeus“ (1984), „Larry Flynt“ (1996) und „Goyas Geister“ (2006).
• 1996 gewann der tschechische Film „Kolja“ unter der Regie von Jan Svěrák einen Oscar.
• International bekannt ist die Tragikomödie Pelíšky – „Kuschelnester“ (1999) von Jan Hřebejk, deren Handlung sich Ende der 1960er Jahre abspielt.
• Als bester fremdsprachiger Film waren für den Oscar die Filme „Wir müssen zusammenhalten“ (Musíme si pomáhat, 2000) von Jan Hřebejk und „Želary“ (2003) von Ondřej Trojan nominiert; beide thematisieren die tschechische Vergangenheit.
• Nach der Romanvorlage von Bohumil Hrabal schuf Jiří Menzel das preisgekrönte und international bekannte Meisterwerk „Ich habe den englischen König bedient“ (Obsluhoval jsem anglického krále, 2006).
• Nationale Aufmerksamkeit zog in den letzten Jahren der Filmregisseur Bohdan Sláma mit seiner mehrfach ausgezeichneten Tragikkomödie „Die Jahreszeit des Glücks“ (Štěstí, 2005) und dem Werk „Der Dorflehrer“ (Venkovský učitel, 2008) auf sich.
• Eines der ältesten und größten Filmstudios Europas, Barrandov in Prag, ist seit den 1990er Jahren u. a. für amerikanische Filmproduktionen wie „Mission Impossible“ (1996), „Triple X“ (2002), „Die Bourne Identität“ (2002) und „Die Chroniken von Narnia“ (2005) bekannt.
• Bekannte tschechoslowakische Kinderfilme der 1970er und 80er Jahre sind z. B. „Herr Tau“ (Pan Tau, 1970-1978) und „Luzie – der Schrecken der Straße“ (Lucie – postrach ulice, 1980).
• Aus der tschechoslowakischen Zeichentrickfilmproduktion kommt auch der kleine Maulwurf (Krteček), der heute als tschechisches Maskottchen in vielen Touristen-Läden verkauft wird.
• Bekannte Märchenfilme (bzw. Bücher) sind u. a.:
- „Die Prinzessin mit dem Goldstern auf der Stirn“ (Princezna se zlatou hvězdou na čele, 1959)
- nach Motiv von Karel Jaromír Erben: „Prinzessin Goldhaar“ (Zlatovláska, 1973), Bücher: „Töpfchen koch!“ (Hrnečku vař!), „Der Lange, der Dicke und der Scharfäugige“ (Dlouhý, Široký a Bystrozraký)
- „Die wahnsinnig traurige Prinzessin“ (Šíleně smutná princezna, 1968) mit einigen amerikanischen Grotesken von Charlie Chaplin - nach Motiv von Božena Němcová: „Prinz Bajaja“ (Princ Bajaja, 1971), „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ (Tři oříšky pro Popelku, 1973) und „Die zwölf Monate“ (Dvanáct měsíčků, 2012)
- nach Motiv von Jan Drda: „Teuflisches Glück“ (Z pekla štestí, 1999-2001) „Die Mühlenprinzessin“ (Princezna ze mlejna, 1994, 2000)
- „Ein Engel des Herren“ (Anděl Páně, 2005, 2016) von Jiří Strach
Tipps zu Filmfestivals:
Internationales Filmfestival Karlsbad (Karlovy Vary), seit 1946 zweitälteste Filmvorführung in Europa. Es ist das größte Filmfestival Tschechiens und gehört zu den bedeutsamsten Kulturveranstaltungen in Mitteleuropa. Auch Schauspieler wie z. B. Robert de Niro, Michael Douglas, John Travolta und Mel Gibson waren in Karlsbad zu Gast. www.kviff.com
Internationales Filmfestival für Kinder und Jugendliche in Zlín ist das älteste und größte Filmfestival seiner Art der Welt. Die Festivalvorführungen finden nicht nur in der mährischen Stadt Zlin statt, sondern in verschiedenen tschechischen Städten. Jedes Jahr werden über 350 Filme aus mehr als 50 Ländern projiziert. Im Rahmen des Festivals wird ein Charity-Programm organisiert. Als Gast haben u. a. die Schauspieler Götz George, Haley Joel Osment, Tim Curry und Zdeněk Svěrák das Festival besucht.