D wie Diversitätsbewusste Bildung im deutsch-tschechischen Jugendaustausch

Die diversitätsbewusste Bildung ermöglicht den Weg zu einem respektvollen Umgang mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden im grenzübergreifenden (Jugend-)Austausch. Grundlage ist die Wahrnehmung von sich selbst und anderen als komplexe Persönlichkeiten, die verschiedensten Sozialgruppen angehören. Kulturelle und nationale Zugehörigkeiten werden berücksichtigt, sind aber nicht mehr allein ausschlaggebend für die gegenseitige Wahrnehmung. Mit der diversitätsbewussten Perspektive lassen sich sowohl Gemeinsamkeiten über Landesgrenzen hinweg, als auch Unterschiede innerhalb von Gesellschaften erkennen und Sensibilität für Mechanismen von Diskriminierung und Ausgrenzung wecken. Die Bemühung, Prozesse wie eben Diskriminierung, Schubladendenken, Wiedergeben von Vorurteilen oder unbewusste Stereotypisierung zu verstehen, ist dabei die grundlegende Anforderung. Einer diversitätsbewussten Bildungsarbeit liegt als Fundament die Perspektive der Antidiskriminierung zugrunde.

Diversitätsbewusste Bildung bei Tandem

Seit ihrer Gründung beschäftigen sich die Koordinierungszentren Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch in Regensburg und in Pilsen mit den methodischen Ansätzen und Begriffen, die mit dem Thema Interkulturalität zusammenhängen. Verschiedene Konzepte wurden diskutiert, angewandt und wieder verworfen. Dabei hat sich gezeigt, dass in der Praxis eine Fokussierung auf Kultur und Nationalität in Bezug auf Identität leicht zu einer Überbetonung von Unterschieden zwischen den Menschen aus den Nachbarländern Deutschland und Tschechien führen kann, was den Zielen und Grundsätzen der (internationalen) Jugendarbeit widerspricht. Nach einem längeren internen Diskussions- und Reflexionsprozess haben sich die beiden Koordinierungszentren daher dem Konzept der diversitätsbewussten Bildung genähert.

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