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Von Müll zu Möglichkeiten: Die deutsch-tschechische Jugendkonferenz 2024 in Pilsen

Am Wochenende vom 22. bis 24. November trafen sich 18 junge Menschen aus Deutschland und Tschechien zur Jugendkonferenz in Pilsen. Die diesjährige Konferenz mit dem Titel „Tschüss Abfall - Čau odpade“ wurde von den ahoj.info-Freiwilligen in Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen des Koordinierungszentrums Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch – Tandem organisiert. Gefördert wurde das Projekt unter anderem vom Europäischen Solidaritätskorps, der Deutschen Botschaft in Prag und dem Deutschen Jugendherbergswerk.

Die beiden Hauptwünsche der Teilnehmenden im Vorfeld waren klar: „sich mit anderen Jugendlichen vernetzen und gemeinsam etwas über Nachhaltigkeit lernen“. Diesem Wunsch entsprechend boten die drei Tage nicht nur ein abwechslungsreiches Programm mit dem Schwerpunkt „Abfall“, sondern auch zahlreiche Gelegenheiten, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit gab es ausschließlich vegetarisches Essen, und Mülltrennung war selbstverständlich.

Der Freitag startete mit einer Sprachanimation – einem spielerischen Konzept, das den Austausch in beiden Sprachen fördert. Diese Methode begleitete die Teilnehmenden über die gesamte Veranstaltung hinweg. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde es inhaltlich: Aus einer Dokumentation über illegale Mülldeponien in Tschechien erfuhren die Teilnehmden, dass tausende Tonnen Müll, darunter Giftmüll, aus Deutschland jährlich illegal in tschechischen Müll umdeklariert und auf Deponien im Nachbarland gelagert werden. Diese Informationen stießen allgemein auf Überraschung und Betroffenheit. Im Anschluss bot sich die Gelegenheit, darüber mit dem Filmemacher Michael Billig zu diskutieren. Dank der hervorragenden Arbeit der Dolmetscherinnen stand dem produktiven Austausch nichts im Weg.

Am zweiten Tag besuchte die Gruppe vormittags die Müllverbrennungsanlage in Chotíkov. Bei einer Führung durch die moderne Anlage trotzten die Teilnehmenden Lärm, Gestank und Staub. Dennoch war die Begeisterung groß: „Toller Einblick in die Müllverbrennung – etwas, was man sonst nie sehen kann“, lautete das Feedback. Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden kreativ werden: Bei einem Workshop wurden aus alten Blechdosen einzigartige Kunstwerke gestaltet. Auch Bewegung kam nicht zu kurz, etwa bei einer interaktiven Stadtführung durch Pilsen.

Am Sonntag ging es darum, Lösungen für das Abfallproblem zu suchen. In Gruppenarbeiten entstanden beeindruckende Social-Media-Beiträge. Zusätzlich dazu führte der Geschäftsführer der Hamburger Recycling Group GmbH, Andreas Walser, die Anwesenden in die Wissenschaft des Altpapierhandels ein.

In der abschließenden Evaluation äußerten die Teilnehmenden fast durchweg positive Bewertungen. Stichworte wie „inspirierende Gespräche“ und „gut durchdachtes Programm“ fielen häufig. Besonders gelobt wurden die „nischigen Inhalte“, die viele dazu brachten, über Abfall neu nachzudenken. Eine Teilnehmerin fasste es treffend zusammen: „Mir war nicht bewusst, dass wir so viel Müll produzieren und oft nicht wissen, was wir damit machen sollen.“ Gleichzeitig vermittelte der Vortrag des letzten Referenten auch Hoffnung, da Recycling ein Thema mit großem Zukunftspotential sei. Aus den Rückmeldungen wird deutlich, dass die Ziele – das Umweltbewusstsein zu schärfen und den interkulturellen Austausch zu fördern – erfolgreich erreicht wurden.

Das einzige Bedauern der Teilnehmenden? Die Veranstaltung war schon nach drei Tagen zu Ende. Zum Glück sind weitere Projekte dieser Art bereits in Planung. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, beim nächsten Mal dabei zu sein. Schließlich gehen Nachhaltigkeit und grenzübergreifender Austausch Hand in Hand!

     

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Redaktion: Tandem Verantwortlich: Kathrin Freier-Maldoner