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Tandem-News
Deutsch-tschechischer Jugendaustausch in Zeiten von Corona
Die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder (SPD) informierte sich beim bundesweiten Koordinierungszentrum für den deutsch-tschechischen Jugendaustausch Tandem über die Möglichkeiten einer internationalen Jugendbegegnung trotz Corona und ihre Perspektiven
Der internationale Jugendaustausch steht vor seiner größten Herausforderung: Die weltweite Corona-Pandemie hat die vielfältigen Austauschprogramme für Jugendliche vorerst zum Erliegen gebracht. Trotzdem sollen die jungen Menschen nicht gänzlich auf ihre wertvollen Erfahrungen beim Schüleraustausch oder auf das Gemeinschaftsgefühl beim internationalen Jugend-Workshop verzichten. Das Bundeszentrum für den deutsch-tschechischen Jugendaustausch Tandem lud daher vergangene Woche die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder in das Regensburger Büro ein, um sich selbst ein Bild von der aktuellen Situation zu machen. Der Parlamentarischen Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion liegt die Jugendarbeit besonders am Herzen, da sie selbst viele Jahre in der Katholischen Landjugendbewegung engagiert war.
Neue Herausforderungen
„Auf die besondere Situation haben wir mit vielfältigen Gegenmaßnahmen und Angeboten reagiert. Im Zentrum steht die digitale Begegnung“, berichtete ihr Tandem-Leiter Thomas Rudner. Dafür hat Tandem Online-Seminare ins Programm aufgenommen sowie die finanzielle Förderung von Online-Treffen ermöglicht. Für die ersten Spracherfahrungen mit der tschechischen beziehungsweise deutschen Sprache entwickelte Tandem digitale Workshops, bei denen der Entdeckerspaß garantiert nicht zu kurz kommt. „Wir wollen die Jugendleiter_innen in ihren Bemühungen um eine Fortführung der internationalen Jugendbegegnung unterstützen. Trotz der schwierigen Situation“, so Rudner. Eine spezielle digitale Austauschplattform mit Videokonferenz- und Dolmetschfunktion wird aktuell gemeinsam mit den anderen Fach- und Förderstellen der internationalen Jugendarbeit entwickelt.
Für die nahe Zukunft sei Tandem gut vorbereitet: „Das Angebot an Eigenveranstaltungen im kommenden Jahr werden wir zweigleisig planen. Wir bringen die Menschen aus Deutschland und Tschechien zusammen. Am liebsten mit einem persönlichen Treffen, notfalls jedoch auch digital.“
Wie geht es weiter?
Bezüglich der langfristigsten Perspektive hielt Thomas Rudner fest: „Es ist wichtig, dass wir uns jetzt Gedanken machen, wie wir den deutsch-tschechischen Jugendaustausch nach Corona wieder anstoßen können.“ Und mit Blick auf die politischen Entscheidungsträger weist er auf die zukünftig größte Herausforderung des bundesweiten Koordinierungszentrums hin. „Hätten wir ein normales Jahr, dann läge 2020 die Förderquote bei lediglich 70 Prozent. Unser Mehrbedarf an Finanzmitteln lag schon vor Corona bei 500.000 Euro. Daran wird sich auch nach Corona nichts ändern.“ Die Bundestagsabgeordnete zeigte Verständnis für die Forderungen und versprach: „Für die nötige politische und finanzielle Unterstützung werde ich mich einsetzen.“ Persönliches Engagement versprach Marianne Schieder auch in der Diskussion mit dem bayerischen Kultusministerium in Bezug auf das für den Zeitraum bis Januar 2021 ausgesprochene Verbot von Schulaustauschen und Klassenfahrten mit Übernachtung, da die Maßnahme den Jugendaustauch und die Bildungsstätten hart trifft.
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