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Tandem-News
Gemeinsam erinnern für eine gemeinsame Zukunft – Tandem startet mit Auftakt in Berlin das neue Schwerpunktthema der deutsch-tschechischen jugendpolitischen Zusammenarbeit 2017-2019
Vor acht Jahren hat Tandem mit dem Einstieg in Themen der historisch-politischen Bildung Neuland in der deutsch-tschechischen jugendpolitischen Zusammenarbeit betreten. Die beiden Koordinierungszentren haben seitdem mit Seminaren, Arbeitstreffen und Publikationen sowie in Kooperation mit Gedenkstätten, zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren in beiden Ländern einen ersten Beitrag zur Herausbildung eines transnationalen Gedenkens, also einer gemeinsamen deutsch-tschechischen Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus geleistet.
Der Deutsch-Tschechische Jugendrat hat Tandem nun damit beauftragt, diese Aktivitäten fortzusetzen und in den Jahren 2017-2019 einen Fokus auf die Themen „Transnationale Erinnerungsarbeit/politische Bildung“ für deutsch-tschechische Jugend- und Schüler/-innenbegegnungen zu legen.
Vom 2. bis 4. Februar 2017 fand der Auftakt zum Schwerpunkt mit über 60 Teilnehmer/-innen aus beiden Ländern an der Bildungsstätte der Sportjugend in Berlin statt. Tandem hatte Fachkräfte der Jugendarbeit sowie Lehrer/-innen, insbesondere auch aus Berufsschulen eingeladen, die bereits im deutsch-tschechischen Austausch aktiv sind und Interesse an der Umsetzung des Schwerpunktthemas haben.
Impulsreferate am ersten Tag der Veranstaltung verdeutlichten die unterschiedlichen Erinnerungskulturen an den Holocaust in Deutschland und Tschechien (Dr. Bernhard Schoßig, Historiker und Pädagoge) beziehungsweise die Strukturen historisch-politischer Bildung in beiden Ländern (Ondřej Matějka, Institut für die Erforschung totalitärer Regime und Ulrich Bongertmann, Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V.).
Am zweiten Tag diskutierten die Teilnehmer/-innen darüber, welche Themen, Methoden und Austauschformate für den Jugend- und Schüler/-innenaustausch mit Tschechien zur transnationalen Erinnerungsarbeit/politischen Bildung denkbar wären und welche Herausforderungen es gibt. Die Gespräche wurden von folgenden Expert/-innen aus Gedenkstätten und der politischen Bildungs- beziehungsweise Jugendarbeit begleitet:
Arbeitsgruppe 1: Erinnerungsarbeit
Dr. Christa Schikorra KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Leiterin der Bildungsabteilung Jan Špringl Gedenkstätte Theresienstadt, Leiter der Bildungsabteilung
Arbeitsgruppe 2: Erinnerungsarbeit
Dr. Matthias Heyl Leiter der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Ravensbrück und der Pädagogischen Dienste der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück Dr. Vojtěch Kyncl Historický ústav akademie věd České republiky / Historisches Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik
Arbeitsgruppe 3: Politische Bildung
Juliane Niklas Bayerischer Jugendring, Referentin für Internationale Jugendarbeit und Schüleraustausch in Mittel- und Osteuropa und Israel Ondřej Horák Centrum občanského vzdělávání / Zentrum für politische Bildung
Arbeitsgruppe 4: Migration/Flüchtlinge
Jan Schroth Mezinárodní organizace pro migraci / Internationale Organisation für Migration Gerhard Wagner Kreisjugendring München-Stadt, Leiter der Abteilung Jugendarbeit
Die Ergebnisse der Gespräche der Auftaktveranstaltung nutzt Tandem zur Weiterentwicklung des Schwerpunkts und zur Ermittlung des Bedarfs der Fachkräfte für kommende Angebote. Die Teilnehmer/-innen konnten Kontakte zu Partnern im Nachbarland sowie zu Kooperationspartnern aus dem Themenbereichen knüpfen und neue Impulse für ihren Jugend- oder Schüler/-innenaustausch erhalten.
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